Epilog: So könnte es weitergehen ...
Aus der "Aachener Zeitung" und den "Aachener Nachrichten" vom 4. Juli 2170
Der Buschtunnel bekommt eine dritte Röhre
Aachen. Die beiden Buschtunnel unter dem Aachener Wald bekommen eine dritte Röhre. Beide Bauwerke auf halbem Weg zwischen dem Aachener Hauptbahnhof und der Grenze zu Belgien sind gut 160 Jahre nach ihrer Fertigstellung bzw. Sanierung weitestgehend entfestigt und in einem Besorgnis erregenden baulichen Zustand. Seit mehreren Jahren gibt es dort die einzige Langsamfahrstelle im gesamten europäischen Ultrahochgeschwindigkeitsnetz. Beide Tunnel dürfen nur noch mit maximal 100 km/h passiert werden.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hatte der Bau einer zweiten Röhre die Sanierung des ersten Buschtunnels (erbaut 1837-1843) überhaupt erst möglich gemacht. Eine umfangreiche Dokumentation dieses Tunnelneubaus hatten die Erben des damaligen Fotografen Ulrich Simons nach dessen Tod dem Stadtarchiv übergeben.
Dateien sind nicht mehr lesbar
Dummerweise gelten aber seit mindestens 90 Jahren der Datenträger (eine so genannte "DVD") wie auch das Dateiformat ("jpg") als völlig veraltert und sind mit heutiger Technik nicht mehr lesbar.
Im Vertrauen auf die Langlebigkeit der Digitaltechnik hatte Ulrich Simons es wie viele seiner Zeitgenossen im vergangenen Jahrhundert versäumt, seine Bilder auf Papier zu drucken und dadurch für die Nachwelt zu retten.
Der dritte Buschtunnel ist erforderlich, da man beim Bau der jüngeren der beiden Röhren in den Jahren 2004 bis 2007 und der anschließenden Sanierung der alten Röhre aus dem Jahr 1843 ein wichtiges Detail offenbar nicht bedacht hatte: Infolge der nur wenige Jahre auseinanderliegenden Fertigstellung des neuen Buschtunnels (2007) und der fast zeitgleichen Sanierung des alten (2010) setzte anschließend eine Art Synchron-Verrottung ein mit dem Ergebnis, dass man heute an dieser Stelle zwei gleichermaßen baufällige Ruinen hat.
Da eine Reparatur im laufenden Betrieb nicht infrage kommt (inzwischen verkehren ICE 18 und Thalys mithilfe des Advanced Extended European Train Control System AXETCS im Fünf-Minuten-Takt), hatte die Bahn bereits im Jahre 2125 den Bau einer weiteren Tunnelröhre beschlossen. Eingaben und gerichtliche Auseinandersetzungen mit einer nur peripher betroffenen Anwohnerin der Entenpfuhler Brücke hatten den Baubeginn aber immer wieder hinausgezögert.
Zum Baden nach Brüssel und Paris
Während die beiden Tunnel nebenan saniert werden, soll durch die dann fertiggestellte neue dritte Röhre der Bahnverkehr zwischen Köln und Aachen (D) und den beliebten Seebädern Brüssel (B) und Paris (F) laufen, die nach dem Abschmelzen der Polkappen am meisten von dem sich ins ehemalige Landesinnere verlagernden Badetourismus profitieren konnten.
Bis spätestens 2180 sollen beide Projekte unter dem ehemaligen Ronheider Berg abgeschlossen sein, der fünf Jahre nach Fertigstellung des neuen Buschtunnels zur Erinnerung an den damaligen Bauleiter im Jahre 2012 in "Rosenberg" umbenannt worden war.
Nach dem "Buschtunnel" und dem "Neuen-Buschtunnel" (Experten rätseln immer noch über die versteckte Botschaft in dem scheinbar sinnfreien Bindestrich im verwitterten Tunnelschild) soll der "Völlig Neue Buschtunnel" im Jahr 2173 eingeweiht werden.
Am 28. September beginnen am Eberburgweg die Rodungsarbeiten für die Baustraße ...
|